Die Flucht der Trakehner (Sibylle Luise Binder)
Ausgabe: Flexibler Einband
Umfang: 304 Seiten
Verlag: Kosmos
Erscheinungsdatum: 15.08.2019
Quelle Coverfoto: Lovelybooks
Quelle Coverfoto: Lovelybooks
Meine Bewertung: 🌟🌟🌟🌟🌟
Meine Meinung:
Dramatische Flucht übers gefrorene Haff
Der junge Jesco kehrt verwundet aus dem Krieg zurück in
seine Heimat Ostpreußen. Da er einen Arm verloren hat, wird er vom Dienst an
der Front freigestellt und kommt als neuer Leiter auf das Vorwerk Barjohrgallen
des Gestütes Trakehnen. Seine Frau Sophie übernimmt die Leitung eines benachbarten
Gutes. Im Winter 1944 kommen die Russen immer näher, und schnell ist der
Entschluss gefasst, dass jeder mit einem Treck nach Westen fliehen soll. So
macht sich also Sophie mit Arbeitern und Bewohnern des Gutes auf den Weg.
Gleichzeitig startet Jesco mit einigen Helfern und 300 Trakehnern. Da eine
Reise durch Polen nicht möglich ist, bleibt nur der Weg über das gefrorene
Haff. Ein Angriff von Tieffliegern fordert am Heiligabend einen hohen Tribut.
Schwer geschwächt und mit hohen Verlusten an Menschen und
Trakehnern erreichen beide schließlich unabhängig voneinander den Westen.
Auch wenn die Personen und die näher beschriebenen Pferde
nur fiktiv sind, haben sie dennoch einen realen Hintergrund. Die dramatische
Rettungsaktion für die Trakehner Pferde hat tatsächlich stattgefunden. Leider
gab es auch die dramatischen Verluste.
Die Autorin hat hier eine erschütternde aber dennoch tolle
Geschichte geschrieben, die sehr gut historisch recherchiert ist, und den Leser
mitfiebern lässt. Die detaillierten Beschreibungen lassen einen beinahe das Gefühl
haben, man könne die Kälte spüren.
Auch die Personen sind sehr gut dargestellt. Zu Beginn des
Buches werden die Hauptfiguren eingeführt, so dass man eine sehr genaue
Vorstellung von ihnen hat, und sie gerne auf ihrem Weg begleiten möchte.
Da es hier um viel Pferdewissen geht, fand ich die Fußnoten
sehr schön. So kann sich auch ein Leser, der den Umgang mit Pferden nicht
gewohnt ist, eine Vorstellung machen, wovon gerade geredet/geschrieben wird. So
wird das Buch nicht nur für Pferdeleute interessant.
Wer sich für die Geschichte der Trakehner interessiert, dem
sei dieses Buch ans Herz gelegt.
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