Die Glasschwestern (Franziska Hauser)
Genre: sonst. Belletristik
Verlag: Eichborn Verlag
Erschienen am: 28.02.2020
Seitenanzahl: 430Lieferbare Formate:
Hardcover: 978-3-8479-0045-0Ebook: 978-3-7325-9021-6
Leseprobe erhältlich: http://www.bic-media.com/mobile/mobileWidget-jqm1.4.html?buyButton=no&showExtraShopButton=false&fullscreen=yes&isbn=9783847900450
Infos zum Autor:
"Franziska Hauser, geboren 1975 in Pankow/Ostberlin, hat zwei Kinder. Sie studierte Fotografie an der Ostkreuzschule bei Arno Fischer und ist Autorin. Im Frühjahr 2015 erschien ihr Debütroman Sommerdreieck, der den Debütantenpreis der lit.COLOGNE erhielt und auf der Shortlist des aspekte-Literaturpreises stand. www.foto-haus.info" (zitiert aus luebbe.de)
Inhaltsangabe laut Klappentext (zitierter Wortlaut):
Dunja lebt mit ihren zwei Kindern und deren Vater in der Großstadt, ihre Zwillingsschwester Saphie in einem kleinen Dorf an der ehemals deutsch-deutschen Grenze. Als der Zufall auf irrwitzige Weise zuschlägt und innerhalb kurzer Zeit die Männer der beiden sterben, nähern die Schwestern sich einander wieder an. Dunja zieht in Saphies Hotel und damit zurück in die Welt ihrer Kindheit. Die Geschichte zweier sehr verschiedener Frauen und über die menschliche Fähigkeit, sich immer wieder neu erfinden zu können.
Ein Generationenroman aus dem ehemaligen Grenzgebiet, der alte Geschichten, Geheimnisse und Lügen zutage fördert und gleichsam ein Vergeben der Vergangenheit und Annehmen der Gegenwart ermöglicht.
Ein Generationenroman aus dem ehemaligen Grenzgebiet, der alte Geschichten, Geheimnisse und Lügen zutage fördert und gleichsam ein Vergeben der Vergangenheit und Annehmen der Gegenwart ermöglicht.
Meine Bewertung: ✿✿✿
Meine Beurteilung:
Interessantes Thema etwas zu oberflächlich umgesetzt
Ein dummer Zufall will es, dass die Männer der
Zwillingsschwestern Dunja und Saphie am gleichen Tag ums Leben kommen. Während
Dunja ihrem Winne, von dem sie schon vorher getrennt lebte, nicht wirklich hinterher trauert,
bricht für Saphie, nachdem sie den Tod von Gilbhart realisiert hat, erst einmal
die Welt zusammen. Dunja lässt ihre beiden erwachsenen Kinder Jules und Augusta
in der Stadt zurück und zieht zu Saphie, die in einem Dorf an der ehemaligen innerdeutschen
Grenze ein Hotel führt. Beide versuchen mit dem Tod ihrer Männer umzugehen,
wobei ihre Schwester Lenka keine große Hilfe ist.
Die Sprache des Romans ist wunderschön, fast schon poetisch,
wenn auch am Anfang ein wenig gewöhnungsbedürftig. Besonders gut gefallen haben
mir die kleinen Zitate, die als Überschriften für die einzelnen Kapitel dienen.
Der Leser wird direkt in die Geschichte eingewoben, in dem
der Tod der beiden Männer ohne Vorwarnung gleich zu Beginn erfolgt. Allerdings
bleibt der daraus erwachsene Spannungsbogen eher unaufgeregt und flach. Hier
bleibt die Entwicklung auf einer gewissen Ebene stehen. Selbst die Erwähnung
eines damals gegrabenen Fluchttunnels vermag es nicht , die angedeutete
Spannung in den Verlauf der Geschichte zu übernehmen, und verschwindet schon
bald wieder im Dunkel.
Die Entwicklung der beiden Hauptfiguren Dunja und Saphie
geht dafür umso sprunghafter weiter. Während Dunja sich allmählich mit dem Tod
von Winne abfindet, die Verantwortung für ihre erwachsenen Kinder abgeben kann,
und sich mit dem neuen Leben arrangiert, fällt Saphie quasi von einer Seite auf
die nächste in ein tiefes depressives Loch, aus dem die anderen sie mühsam wieder
heraus holen müssen. Während alle dem erfährt der Leser in kleinen Rückblicken
und Erinnerungen immer wieder Details aus der Familiengeschichte. Dennoch
bleiben die Personen allesamt für mich wenig greifbar und ein wenig
oberflächlich, ich habe eine gewisse Tiefe und Nahbarkeit bei allen vermisst.
Die Geschichte besitzt insgesamt schon ein gewisses
Potential, das die Autorin leider nicht voll ausgeschöpft hat. Trotz allem ist
ein interessantes Buch entstanden, das einen gewissen Unterhaltungswert
besitzt.
Exemplar erhalten durch: Lesejury
Dass mir das Exemplar kostenlos im Rahmen einer Leserunde, einer Verlosung oder als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt wurde, hat keinerlei Einfluss auf meine Beurteilung.
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